„Denn ohne mich könnt ihr nichts tun“ – diese Worte aus dem 15. Kapitel des Johannesevangeliums wurden zur Losung der Synode der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine am 9. Oktober 2018 in Odessa. Sie waren gleichsam treibende Kraft für die auf der Synode beschlossenen Änderungen. Nach mehreren Jahren, in denen die Kirche zerstört, Synodale von der Synode ausgeschlossen und lutherische Gemeinden aus ihren eigenen Gottesdiensträumen herausgeklagt wurden, nach diesen schweren Jahren für die Gläubigen ist endlich das Licht der Hoffnung erschienen. Glaube und Vertrauen auf Gott haben ein sichtbares Ergebnis gebracht.
In einer von Liebe und gegenseitigem Verständnis geprägten Synode haben die anwesenden Synodalen, die die Mehrheit der Gemeinden der Kirche repräsentierten und zudem die Unterstützung weiterer Gemeinden genossen, die aus politischen Gründen nicht an der Synode teilnehmen konnten, der Kirche neues Leben eingehaucht. Indem Bischof Maschewski das Vertrauen entzogen und alle illegalen Beschlüsse der „Synoden“ der Jahre 2015-2017 zurückgenommen wurden, hat die hohe Versammlung den Weg des Wiederaufbaus gewählt. Für eine Frist von einem Jahr wurde ein bischöflicher Visitator gewählt. Die Wahl fiel auf den Pastor der Auferstehungsgemeinde Charkiw, Pawlo Schwarz.
Die Synode hat eine neue Kirchenleitung gewählt und einen neuen Präsidenten der Synode bestätigt. Außerdem wurde eine Revisionskommission bestellt. Keine Zustimmung fand der Vorschlag, den Namen „Deutsch“ aus der Bezeichnung der Kirche zu streichen. Als wichtigstes Ergebnis der Synode jedoch kann wohl der Beschluss über die Fortsetzung der Mitgliedschaft der DELKU im Bund der Evangelisch-Lutherischen Kirchen Russlands, der Ukraine, Kasachstans, Georgiens, Kirgisiens und Usbekistans gelten. Mit diesem Beschluss brachten die Teilnehmer der Synode Ihre Ablehnung des Vorschlags zum Ausdruck, den Kirchenbund zu verlassen und damit endgültig aus dem Partnerschaftsvertrag mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche Bayerns auszusteigen und den Lutherischen Weltbund zu verlassen. Wir sind Teil der großen lutherischen Familie in 99 Ländern auf der ganzen Welt geblieben und blicken hoffnungsvoll in die Zukunft.