Am 26. Mai endet das Schuljahr in der Kindertagesstätte „Bethany“ der evangelisch-lutherischen Gemeinde im Dorf Novogradkovka. Für unsere Gemeinde hat dieser Dienst seit langem eine Priorität. Die kleine Gemeinschaft investiert, um für Kinder und ihre Familien nützlich zu sein.
Das Zentrum ist seit 12 Jahren in Betrieb und jedes Jahr ist anders als das vorherige. Neue Kinder kommen, ihr Leistungsniveau sinkt und damit auch ihr Wissen und ihre Motivation. Die Lehrpläne ändern sich, was laut unseren Lehrern das Leben der Kinder und Lehrer jedes Mal nur komplizierter macht. Einige Kinder sind auch mit Hilfe eines individuellen Ansatzes der Lehrer nicht in der Lage, die Grundkenntnisse der Grundschule zu beherrschen. Die Eltern selbst helfen bei diesem Prozess nicht viel. Aber das i- Tüpfelchen der letzten zwei Jahre war die Coronavirus- Pandemie und der Einmarsch russischer Truppen. Aber inmitten all dieser Schwierigkeiten gibt es kleine Kinder, die eine gute Einstellung brauchen, und Erwachsene, die mutig und geduldig sind, sich Zeit nehmen und Gottes Liebe mit ihnen teilen. Und diese lebendige Geschichte inspiriert und gibt anderen Kraft, erfüllt das Herz mit Dankbarkeit.
Das Kinderzentrum ist an vier Tagen in der Woche geöffnet, wenn Kinder zu uns kommen. In diesem Jahr waren es zunächst 16 Kinder, am Ende waren es nur noch 12. Die Kinder haben Zeit zum Spielen und für soziale Kontakte. Dafür haben wir einen Spielplatz und in der warmen Jahreszeit ein Trampolin, Tischfußball, LEGO und viele andere nützliche Gesellschaftsspiele. Danach ist es die Zeit für das Mittagessen. Die Kinder erhalten täglich frisch zubereitete Speisen. Wie das Leben zeigt, mögen sie Essen, weil jeder sicher den Teller nachfüllen will.
Nach dem Mittagessen ist es Zeit für eine biblische Geschichte. Hier ist die Arbeit immer gegenseitig, weil wir versuchen, Kindern das Erzählen von Geschichten beizubringen. Die Geschichte sollte Teil der Kinder werden und eines Tages ihre Lebensentscheidungen beeinflussen. Danach gehen die Kinder in ihre Klassen, wiederholen den Schulstoff und bearbeiten ihre Hausaufgaben. Während der Pandemie und des Krieges, als die Schule geschlossen war, haben wir tatsächlich ihren Platz eingenommen: wir haben sowie neuen Stoff vermittelt, als auch alle notwendigen Unterrichts- und Hausaufgaben mit den Kindern gemacht. Also gaben wir ihnen die Möglichkeit ihr Studium fortzusetzen.
4-4,5 Stunden pro Tag im Zentrum sind nicht viel, aber in einem Jahr haben wir erhebliche Veränderungen erlebt. Kinder lernen zu helfen, auszuhalten, abwechseln zu sprechen, sie lernen auch Hygiene und Höflichkeit zu üben. Wir sind der Meinung, dass unsere Arbeit nicht umsonst ist. Auch verlieren wir die Hoffnung nicht, im Sommer eine oder sogar zwei Schichten des Kinderlagers abzuhalten.
Nach 12 Jahren Arbeit im Kinderzentrum hat uns Ludmila Keksel verlassen. Der Umzug in ein anderes Land ist eine schwierige Entscheidung. Wir sind Ludmila sehr dankbar für alles, was sie mit uns und für uns getan hat. Sie hat am meisten beeinflusst, was das heutige Kinderzentrum „Bethany“ ist. Wir wünschen ihr ein ruhiges und friedliches Leben. Gottes Segen!
Mein Dank gilt auch den wichtigsten Helfern unseres Zentrums- den Organisationen Martin Luther Verein und Martin Luther Bund in Bayern. Dank Ihnen ist vieles möglich geworden! Ich möchte auch all unseren ukrainischen Freunden danken, die mit Spenden geholfen haben. Sie sind unsere wahre Inspiration und der Glaube an Solidarität und Hilfe!
Pastor Alexander Gross.