Der Rat der GEKE hat die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in der Ukraine als direktes Mitglied in die Kirchengemeinschaft aufgenommen.

Bereits seit 2019 hatten die evangelisch-lutherischen Kirchen in Russland und anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion über ihre Mitgliedschaft in der GEKE diskutiert. Bislang waren sie als Bund der Evangelisch-Lutherische Kirchen in Russland und anderen Staaten (ELKRAS) gemeinsam vertreten, strebten nun aber eine eigene Mitgliedschaft an.

Als erste hat die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in der Ukraine (DELKU) im Frühling 2022 einen solchen Antrag gestellt, den der Rat der GEKE bei seiner Sitzung in Oslo am 28. September 2022 bewilligt hat.

Die GEKE ist die Gemeinschaft der evangelischen Kirchen in Europa. 94 lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus über dreissig Ländern Europas und Südamerikas gehören dazu. Die GEKE vertritt damit insgesamt rund 50 Millionen Protestanten.

Die GEKE gibt es dank der Leuenberger Konkordie aus dem Jahr 1973. Sie stellt fest: Kirchen dürfen unterschiedlich sein, da sie auf dem Evangelium als gemeinsamer Basis beruhen. Was sich einfach anhört, hatte weitreichende Konsequenzen: Seither darf ein lutherischer Pfarrer auf einer reformierten Kanzel predigen oder eine französische Pfarrerin eine Gemeinde in Deutschland leiten.

Die GEKE (bis 2003 „Leuenberger Kirchengemeinschaft“) hat eine klare Struktur. Eine Vollversammlung bestimmt etwa alle sechs Jahre die Grundlinien der Arbeit. Der 13-köpfige Rat, geführt durch ein dreiköpfiges Präsidium, leitet zwischen den Vollversammlungen die Arbeit, die von der Geschäftsstelle in Wien koordiniert wird.